Entstehungsgeschichte

1979 gründet Elke Jonigkeit die Firma Circe-Film GmbH, Hartmut Kaminski wird Gesellschafter.
Als freie Filmemacher arbeiteten sie teils allein, teils zusammen.

Sie produzieren - neben einigen Spiel- und Trickfilmen - vor allem Dokumentationen für das deutsche Fernsehen, aber auch unabhängige Dokumentarfilme, die in der Regel auf internationalen Filmfestivals vorgestellt werden, von Verleihern verbreitet und - nach der Kinoauswertung - im Fernsehen gesendet werden. Viele ihrer Filme sind in Co-Produktion entstanden und haben Preise auf internationalen Filmfestivals erhalten.

Nach dem Tod von Hartmut Kaminski (2016) liquidiert Elke Jonigkeit-Kaminski ihre Firma CIRCE-Fillm-GmbH und wird alleinige Rechtenachfolgerin.
Hier baut ich jetzt das CIRCE-Film-Ton-Text-und Fotoarchiv auf.

'Klein aber fein' war der Wahlspruch unserer Firma, die in den vielen Jahren ihres Bestehens Großes geleistet hat: In die ganze Welt verkaufte TV-Dokumentationen, internationale Co-Produktionen, Ausstellungen, Film-Veranstaltungen, Medienpakete - alles von A bis Z selbst hergestellt - von der Idee bis zum fertigen Produkt, ausgezeichnet mit nationalen und internationalen Preisen.

Unser CIRCE-Archiv hat zwei Standbeine

Recherchen in Archiven

Für die Fernsehserie „Steh auf, es ist Krieg“ müssen die staatlichen Institutionen der Sowjetunion für eine Co-Produktion mit CIRCE-Film (Deutschland) gewonnen werden.

Hartmut Kaminski: „Nach vier Verhandlungstagen mit ausführlichen Gesprächen und Sichtung meiner Filme „Stumme Schreie“ und „Die Kinder von Himmlerstadt“ gibt NOWOSTI-Chef Falin, der frühere Botschafter der UdSSR in Bonn, grünes Licht. Die Co-Produktion zwischen Deutschland und der UdSSR der Fernsehserie „Steh auf, es ist Krieg“ kann starten.“

Dank dieser Co-Produktion erhalten wir als erste Ausländer aus dem Westen  1988 die Erlaubnis, im zentralen Staatsarchiv der Sowjetunion in Krasnogorsk (Moskau) zu recherchieren. Darüber hinaus stehen uns auch die Archive Belorusslands offen:
Belaruss-Film-Archiv, Minsk/ Museum des großen Vaterländischen Krieges (Minsk)/ Museum Festung Brest / Die kommunalen Archive der Städte: Smolensk; Vitebsk; Orscha; Minsk; Rschew; Mogilew; Vasma; Klin; Istra.
Später – im Zusammenhang mit der 4-teiligen Fernsehserie „Stalin“ - kann Hartmut Kaminski den militärischen Berater Jelzins, Dimitri Wolkogonow als Interviewpartner gewinnen und erhält so Zugang zu den streng geheimen Beständen des russischen Präsidentenarchivs.

Auch sind wir in Afghanistan 2002 die ersten, die nach Film-Archiv-Material fragen. Im zerstörten Kabul gibt es keine Möglichkeit, einige wieder gefundene Aufnahmen vom Bürgerkrieg und der Talibanzeit  vorzuführen. Gebäude und Vorführgeräte sind demoliert. Aber es findet sich ein alter Schneidetisch, dort legen wir die Filmrollen ein -  und ich filme kurzentschlossen die Filmbilder vom Schneidetisch ab. 

 

Selbst hergestelltes Material

Im Laufe von mehr als 40 Jahren, in denen wir unsere Filme drehten, hat sich eine Menge Material (Film, Fotos, Ton und Text) angesammelt, welches wir in unseren Filmen nicht verwenden konnten. Einmal weil wir vor Ort spontan Gelegenheiten hatte, Begebenheiten zu erleben und zu drehen, die  nicht im Filmkonzept eingeplant waren, und/oder weil wir während der Dreharbeiten unser Konzept erweiterten.
Wenn wir mit der Filmkamera unterwegs waren – z.B. in Ländern wie der ehemaligen Sowjetunion, Polen, Pakistan, Afghanistan oder Kuba  - mussten wir mit unserem Filmmaterial sparsam und sorgsam umgehen (wo hätten wir in den 1980 oder 1990 Jahren neues Film- und Tonmaterial besorgen können, ohne nach Europa zurück zufliegen?) Jede einzelne Aufnahme wurde genausten geplant, geprobt und erst dann wurden Kamera und Tonband eingeschaltet, um „die Aufnahme in den Kasten“ zu kriegen. Kontrollieren, ob sie gelungen waren oder nicht war damals noch nicht möglich.
Wir konnten erst nach unserer Rückkehr nach Deutschland sehen, was gedreht worden war. Das waren immer sehr spannende und aufregende Momente.
All dieses damals gedrehte Material ist heute schon Archivmaterial. Die Städte haben sich verändert, teilwiese auch die Landschaften. In Pakistan und Afghanistan z.B. sind neue Straßen gebaut wurden, - aber vor allem leben die Menschen heute nicht mehr so wie vor 10, 20, 30 oder gar 40 Jahren.

Da wir fast immer als Co-Produzenten die Rechte an den Archivmaterialen in den dementsprechenden Ländern kauften, haben wir heute an unseren Materialien die Rechte für die deutschsprachigen Länder, teilweise sogar die Weltrechte.